Pfefferpotthast

Das Pfefferpotthast-Rezept ist fester Bestandteil der westfälischen Küche: Das Schmorgericht aus Zwiebeln und Rind wird im Winter traditionell mit Gewürzgurken und Roten Beten serviert – in unserem Rezept kommen sie direkt mit in den Topf.

Zutaten

für
4
Portionen

Für den Pfefferpotthast:

  • 750gRindergulasch
  • 1LiterRinderfond
  • 2großeZwiebel
  • 2ELSchweineschmalz
  • 4Gewürzgurke
  • 200gRote Bete
  • 2ELKaper
  • 1Zitrone, Saft auspressen
  • 1TLWacholderbeere
  • 1TLPimentkörner
  • 1/2TLNelken
  • 2Lorbeerblatt
  • 3ELSemmelbrösel
  • 1/2TLSalz
  • 1ELPfeffer

Für die Beilage:

  • 1kgKartoffeln, vorwiegend festkochend

Zubereitung

  1. Für den Pfefferpotthast die Zwiebeln schälen, längs halbieren und in schmale Spalten schneiden. Das Rindergulasch unter fließendem Wasser abwaschen und mit einem Küchentuch trockentupfen. Pimentkörner und Wacholderbeeren in einem Mörser grob zerstoßen. Die Gewürzgurken von Strunk befreien und grob würfeln.

  2. Das Schweineschmalz in einem großen Topf erhitzen und das Rindergulasch scharf anbraten. Die Zwiebeln dazugeben und mitbraten, bis diese ausreichend angeröstet sind. Mit Salz und Pfeffer würzen.

  3. Mit Rinderfond ablöschen. Gewürzgurken, Pimentkörner, Wacholderbeeren und Lorbeerblätter hinzugeben, aufkochen und für 1,5 Stunden bei leicht geöffnetem Deckel schmoren.

  4. Kurz vor Ende der Garzeit die Rote Bete unter Zuhilfenahme von Einmalhandschuhen schälen, fein würfeln und zum Rindergulasch geben. Für weitere 30 Minuten köcheln lassen. Die Kartoffeln schälen, in kaltem Salzwasser aufsetzen und für etwa 25 Minuten kochen.

  5. Den Pfefferpotthast mit Salz, Pfeffer und etwas Zitronensaft abschmecken und mit der Flüssigkeit mit Semmelbröseln abbinden. Die Lorbeerblätter entfernen und das Gericht mit Kapern garniert zu Salzkartoffeln servieren.

Nährwerte

Referenzmenge für einen durchschnittlichen Erwachsenen laut LMIV (8.400 kJ/2.000 kcal)

  • Energie
  • Kalorien
  • Kohlehydrate
  • Fett
  • Eiweiß
  • Ballaststoffe

Pfefferpotthast-Rezept: Westfalen-Klassiker aus einem Topf

Unser Pfefferpotthast-Rezept gehört, ähnlich wie das Gericht Himmel und Erde, zu den Urgesteinen der westfälischen Küche: Es wurde bereits im 14. Jahrhundert urkundlich erwähnt und hat sich seitdem unauslöschlich in die Rezeptbücher zwischen Münster und Siegen eingeschrieben. Das deftige Ragout wird traditionell zu gleichen Teilen aus Rindfleisch und Zwiebeln gekocht und mit ordentlich Pfeffer sowie Lorbeer und Nelken gewürzt. Durch seine Zubereitung ist das Pfefferpotthast-Rezept auch zu seinem Namen gekommen: Pfeffer kann dabei das Gewürz meinen, das etwa in einer Pfeffersauce die Hauptrolle spielt, ist aber auch ein Synonym für Ragout. Das Gericht wird in nur einem Topf zubereitet; als "Hast" bezeichnete man damals ein Stück Rindfleisch. Die Tradition verlangt, dass Sie das Gericht nach diesem Pfefferpotthast-Rezept zum Schluss mit Semmelbröseln statt mit Mehl binden. Im Sommer servieren Sie dazu Salzkartoffeln und Salat, im Winter Gewürzgurken und Rote Bete. Und falls Sie das Pfefferpotthast-Rezept mal von westfälischer Hand gekocht probieren möchten: In Dortmund wird dem Klassiker jedes Jahr im Herbst ein eigenes Fest ausgerichtet!

Schmorfleisch: Tradition von Westfalen bis Nigeria

Geschmortes Rindfleisch mit Zwiebeln und Gewürzen – das können nicht nur die Westfalen. Auch in anderen Länderküchen ist diese Kombination zu finden: Probieren Sie mal die spanische Variante mit unserem Rezept für Rinderragout aus Andalusien. Statt Nelke und Lorbeer kommen hier Safran, Zimt und Thymian zu Rind, Karotten und Rotwein und geben dem Gericht den für Andalusien typischen orientalischen Twist. Auch in Afrika wird Rind im Topf geschmort: Unser Beefstew-Rezept stammt aus Nigeria, hier sorgen Tomaten und Curry für den intensiven Geschmack. Und auch die Griechen schmoren gern – allerdings für ihr traditionelles Stifado lieber mit Schweine- als mit Rindfleisch. Das schmeckt aber genauso lecker: Hier kommen Lorbeer (wie in Westfalen), Rotwein (wie in Andalusien) und Tomate (wie in Nigeria) mit in den Topf.