Was spricht dafür, Fisch zu essen und was vielleicht dagegen? Welche wichtigen Fette, Vitamine und Co. Fisch enthält, welche tollen Rezepte es gibt und welchen Fisch Sie bedenkenlos essen können oder der Natur zu Liebe doch meiden sollten. All das klären wir hier!

Fisch lecker und gesund genießen

Das haben alle Speisefischarten gemeinsam - sie enthalten:

  • wichtige Omega-3-Fettsäuren
  • besonders hochwertiges und leicht verdauliches Protein (Eiweiß)
  • Vitamine wie D, B6 und B12
  • Spurenelemente wie Jod und Selen

Fette sind grundsätzlich sehr wichtig für den Organismus. Es wird allerdings zwischen gesättigten und ungesättigten Fettsäuren unterschieden - das haben Sie sicher schon mal gehört. Der Unterschied liegt darin, dass unser Körper gesättigte Fettsäuren aus diversen Nährstoffen selber herstellen kann. Diese können sich in zu hohen Mengen allerdings negativ auf unsere Gesundheit auswirken. Gesättigte Fettsäuren sind vorwiegend in tierischen Produkten, wie Fleisch- und Wurstwaren enthalten.

Ungesättigte Fettsäuren hingegen sind für unseren Körper essentiell, da er diese selber nur in Teilen herstellen kann. Das heißt, sie müssen über die Nahrung aufgenommen werden. Ungesättigte Fettsäuren finden sich vor allem in pflanzlichen Lebensmitteln und fettem Fisch. Sie können insgesamt einen positiven Einfluss auf unsere Gesundheit haben, gerade in Hinsicht auf die Blutfettwerte.

Generell sind Fette wichtig für den Stoffwechsel, sie sind Energieträger und Bestandteil der Zellen. Darüber hinaus helfen Omega-3-Fettsäuren, wichtige Hormone bzw. Botenstoffe zu produzieren, die Immunabwehr zu stärken und Entzündungsvorgänge zum Abklingen zu bringen.

Es ist wichtig, genügend Omega-3-Fettsäuren zu sich zu nehmen, damit eine gute Balance zu den Omega-6-Fettsäuren besteht. Denn diese nehmen wir in der Regel schon ausreichend zu uns, da sie in vielen fertig verarbeiteten Lebensmitteln enthalten sind, während die Omega-3-Fettsäuren etwas auf der Strecke bleiben. Das führt dazu, dass das Enzym, welches beide Fettsäuren verarbeitet, schon mit der Verarbeitung der Omega-6-Fettsäuren ausgelastet ist und die wichtigen Omega-3-Fettsäuren nicht mehr aufnehmen kann.

Proteine sind wesentlich für das Zell- und Gewebewachstum. Unser Körper ist aus tausenden Proteinen zusammengesetzt. Diese Körperproteine werden im Laufe unseres Lebens ständig erneuert. Zu einer ausreichenden Bedarfsdeckung benötigen wir Aminosäuren aus Nahrungsproteinen - umso besser, wenn diese so hochwertig und leicht verdaulich sind, wie die aus Fischgerichten.

Auch die enthaltenen Vitamine & Spurenelemente sind wichtig für die Körperfunktionen - so ist das im Fisch enthaltene Jod beispielsweise essentiell für die Schilddrüse und Vitamin B12 für die Bildung roter Blutkörperchen und wichtiger Nervenbotenstoffe.

Fisch perfekt zubereiten

Welche Fischarten empfehlen sich besonders zum Verzehr und wie können Sie diese perfekt zubereiten?

Grundsätzlich gibt es Salz- und Süßwasserfische, welche sich in Geschmack und Konsistenz unterscheiden. Zudem wird unter mageren, mittelfetten und fetten Fischen unterschieden, je nach Fettgehalt des Tieres.

Besonders beliebte Vertreter unter den Speisefischarten sind zum Beispiel:

  • Alaska-Seelachs
  • Hering
  • Lachs
  • Thunfisch
  • Seelachs
  • Rotbarsch
  • Seehecht
  • Forelle
  • Dorsch
  • Makrele

Rezepte mit Fisch

Wir haben einige unserer liebsten Fisch-Rezepte gesammelt - lassen Sie sich inspirieren, probieren Sie Neues und lassen Sie es sich vor allem gut schmecken.

Bewusstsein schaffen

Man sollte sich darüber im Klaren sein, dass unser Verzehr von Fisch - wenn dieser unbedacht ist - leider auch eine größere Schattenseite hat: Die Meere wurden und werden dadurch leer gefischt. Das Ökosystem leidet stark darunter, denn der kommerzielle Fischfang hat in den letzten Jahrzehnten für eine Ausrottung von einigen Meereslebewesen gesorgt. Viele Fischarten gelten als "überfischt", was bedeutet, dass viel mehr Fisch gefangen wird, als auf natürliche Weise nachkommen kann. Dadurch schrumpfen die Bestände stark und das Ökosystem gerät aus den Fugen. Und das gilt nicht nur für die Fische, die gefangen werden sollen. Auch unter anderem Schildkröten, Haie, Delfine und sogar Möwen sterben massenhaft in den teils kilometerlangen Fischernetzen.

Das nennt sich "Beifang" und die ungewollten Tiere werden achtlos mehr oder weniger lebendig zurück ins Meer geworfen. Generell wird in der Fischereiindustrie mit den Tieren oft sehr schlecht umgegangen, da Fischen in der Regel kaum Mitgefühl entgegengebracht wird (im Gegensatz zu anderen Tieren) und auch die häufig als ökologische Alternative deklarierten Aquakulturen weisen typische Aspekte der üblichen Massentierhaltung auf.

Zwar können diese Aquakulturen helfen, natürliche Bestände zu schonen, doch werden hierbei massenhaft Fische auf engstem Raum gezüchtet. Dadurch sind die Tiere krankheitsanfällig und werden oft mit Antibiotika behandelt, deren Rückstände sich teilweise auch später im Filet noch wiederfinden. Zudem wird teilweise genverändertes Futter genutzt und umliegende Gewässer können durch die Fischausscheidungen überdüngert und verunreinigt werden.

Darüber hinaus verschärft der Fischfang großer Industrieländer die Kluft zwischen Arm und Reich: Kleine Fischerdörfer können mit ihren privaten Fischkuttern oft nicht mehr genügend Fisch fangen, um davon zu leben, da europäische Supertrawler zum Beispiel auch die Küstengewässer vor Afrika und Südamerika leer fischen und den Fisch dann um die ganze Welt transportieren.

Tipps für den Fisch-Einkauf

All diese Aspekte sind gute Gründe, Fisch nur sehr bewusst zu konsumieren und genau darauf zu achten, wo dieser herkommt und unter welchen Bedingungen er gefischt wurde.

Laut WWF - mit dem wir zusammenarbeiten für einen nachhaltigeren Fischfang - sowie der Verbraucherzentrale sind beispielsweise Seelachs aus dem Nordostatlantik und Wildlachs aus Alaska eine gute Wahl für umweltbewusste Konsumenten. Die Bestände dieser Arten seien stabil. Auch Fische aus europäischer Zucht, wie Forelle, Karpfen oder auch tropische Garnelen aus Bio-Aquakultur seien empfehlenswert.

Makrele, Rotbarsch, Aal, Blauflossenthunfisch sowie atlantischen Wildlachs und auch alle Hai-Arten sollte man hingegen möglichst nicht kaufen, um die Überfischung und die Schädigung des Ökosystems nicht zu unterstützen.

Verschiedene Umweltsiegel, wie das MSC- und ASC-Siegel geben eine erste Auskunft darüber, ob der Fisch aus nachhaltiger Fischerei stammt. Bei Produkten, die das Naturland- oder Bioland-Siegel tragen, sind die Vorgaben unter anderem zur Besatzdichte in Aquakulturen strenger und das Fischfutter darf keine Hormone oder Medikamente beinhalten.

Am Besten kaufen Sie Fisch frisch und aus der Region - keinen weit importierten Fisch, bei dem Sie kaum nachvollziehen können, wann und wie er gefangen wurde. Frischen Fisch erkennen Sie übrigens daran, dass die Augen klar, glänzend und nicht eingefallen sind. Das Fischfleisch sollte keine Druckstellen und Dellen behalten, wenn Sie es eindrücken. Zudem riecht frischer Fisch nicht streng nach Fisch, ein starker, unangenehm fischiger Geruch deutet auf mangelnde Frische hin. Auch leuchtende Kiemen, feuchte Haut und Flossen sowie die Totenstarre sind Indikatoren dafür, dass der Fisch wirklich frisch ist.

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